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Camper kaufen mit Kindern! Der ultimative Leitfaden für reiselustige Familien

Du klickst dich durch die zahlreichen Angebote und Fotos von traumhaft ausgebauten Campern. Doch... Hier stimmt die Bettenanzahl nicht, dort gibt es zu wenig Gurte. Das nächste Fahrzeug wäre fast perfekt, wenn es doch nur eine Dusche hätte. "Wir wollen doch eh ans Meer fahren... brauchen wir die überhaupt?”, fragst du dich und änderst erneut alle Filter für deine Fahrzeugsuche.

Was für Alleinreisende oder Paare noch recht einfach ist, kann als Familie mit Kindern richtig anstrengend und nervenaufreibend werden. Denn für möglichst stressfreies Reisen mit Kindern musst du auf vieles vorbereitet sein. Wenn du dir und deiner Familie einen Camper kaufen willst, stehst du vor endlos vielen Entscheidungen.

Vielleicht entscheidest du dich aber auch dafür, selber auszubauen und suchst nach Inspiration, um den perfekten Ausbau für euch als Familie zu planen?

Camper kaufen: Was ist mit Kindern wirklich sinnvoll und praktisch?

Du fragst dich jetzt sicherlich: Was brauche ich in einem Camper wirklich und was ist unnötig für mich und meine Kinder?

Da komme ich ins Spiel: Moinsen, ich bin Hanna und mit meiner Familie reise ich bereits seit 2019 Vollzeit im Camper. In dieser Zeit habe ich ein sehr klares Bild davon bekommen, worauf man mit kleinen oder auch größeren Kindern beim Camper kaufen achten sollte. Doch da meine Familie vermutlich ganz anders ist als deine Familie und sich unsere Bedürfnisse auch im Laufe der Zeit verändert haben, habe ich für diesen Artikel meine Reisefamilien-Community um Hilfe gebeten, die aus super vielen Reisefamilien besteht und so bunt und unterschiedlich ist, wie es nur geht.

Nun kann ich dir hier ein vielfältiges Bild davon geben, worauf beim Kauf deines Campers zu achten ist, damit du am Ende nicht permanent am Fluchen bist oder ihr euch das Reisen als Familie durch ein unpraktisches Fahrzeug oder einen sinnlosen Ausbau erschwert.

Das wichtigste Stichwort beim Camper Kaufen

Überraschung: Es kann nur eines geben… *Trommelwirbel*: Platz.

"Platz" ist einfach das Stichwort, um das es bei jeder Familie geht. Ganz besonders als Familie mit Kindern kommt einfach ein Vielfaches an Zeug zusammen, das mit auf Reisen genommen wird, an das Alleinreisende oder Paare nicht einen einzigen Gedanken verschwenden müssen.

Doch wie kann Familienleben mit Kindern jeden Alters auf so engem Raum trotzdem möglichst stressfrei stattfinden?

Jepp, du hast es dir sicherlich schon gedacht: Möglichst stressfrei geht nur, indem der Camper zur Familie passt und an ihre ganz eigenen Bedürfnisse angepasst ist.

Doch das ist natürlich einfacher gesagt als getan, denn dazu muss man seine eigenen Bedürfnisse erstmal kennen.
Wir Menschen sind nämlich Meister darin, zu wissen, was wir nicht brauchen. Aber was brauchen wir eigentlich? #ichweißwasichwillunddasistesnicht

Um das herauszufinden, ist es wichtig, dass du dir Gedanken über deinen individuellen Campertyp machst. Den findest du gleich hier heraus!

Welche Bedürfnisse in der Folge aus deinem Campertyp entstehen und beim Camper Kaufen relevant werden, liest du dann weiter unten.

Camper kaufen nach Campertyp: Zu welchem Campertyp gehört ihr?

Bevor du nun also einen neuen, hochgepriesenen Camper vom Wohnmobilhändler kaufst, weil er dir so oft empfohlen wurde oder weil er einfach schick aussieht, beantworte dir folgende Fragen:

  1. Reisedauer: Wie lange wollen wir als Familie am Stück reisen?
    • Plant ihr eher kürzere Urlaube von wenigen Wochen (-> Campertyp: klassische Urlauber) oder
    • möchtet ihr möglicherweise sogar für Fern- und Langzeitreisen über mehrere Monate oder Jahre darin leben? (Campertyp: Vanlifer)
  1. Reiseart: Wie werden wir reisen?
    • Sind eher häufige Aufenthalte auf Campingplätzen (Campertyp: CP-Camper) vorgesehen oder
    • wird hauptsächlich freigestanden (Campertyp: Freisteher), d.h. in der Natur, so autark wie möglich (natürlich unter Einhaltung der Freisteh-Etiquette!)?
  1. Ortsunabhängig arbeiten: Machen wir Urlaub oder leben wir im Fahrzeug?
    • Arbeitest du von unterwegs im Fahrzeug (Campertyp: Digitale Nomaden) oder
    • hast du ganztägig frei oder arbeitest vor Ort (Campertyp: analog Reisende)?

Vagabundenliebe Camper-Typ

Als Letztes ist natürlich noch die Anzahl deiner Familienmitglieder, sowie das Alter deiner Kids, ausschlaggebend: Wird einer dieser Faktoren in den verschiedenen Bereichen wichtig, weise ich im Text unter dem Stichwort "Familie" darauf hin.

Wenn du dir über die obigen Punkte klar geworden bist, wird es dir nun leichter fallen, die unterschiedlichen Ausstattungsmerkmale deinem Campertyp zuzuordnen, um zu erkennen, was du und deine Familie in eurem Haus auf Rädern wirklich braucht (du zählst i.d.R. zu mehreren Campertypen, kannst hier also meine Tipps kombinieren).

Dazu werde ich dir jetzt die Must-Haves der Reisefamilien aus meiner Community in den unterschiedlichen „Lebensräumen“ (Schlafen, Essen, Arbeiten etc.) innerhalb des Campers vorstellen und dabei auf den jeweiligen Campertyp oben hinweisen.

Camper kaufen: Dein Schlafzimmer

Die Frage, die sich meine Reisefamilien-Community als Erstes stellt: Festbetten oder täglich umbauen? Und: Stockbetten oder Doppelbetten?

Campertyp: Vanlifer (für längere und Fernreisen)
Hier sind sich ausnahmsweise alle einig: Betten zweimal täglich umbauen ist ein absolutes No-Go und stresst dein Familienleben unnötig. Achte also besonders darauf, dass du Festbetten in deinem Fahrzeug verbaut hast. Sie nehmen zwar Platz ein, entstressen dein Reiseleben aber ungemein!

Campertyp: klassische Urlauber
Bei Reisen über wenige Wochen sind viele Familien damit einverstanden, morgens und abends Schlafmöglichkeiten umzubauen. Vorteil: Wertvoller Platz kann so auch anders genutzt werden!

Campertyp: Freisteher
Je nachdem, in welchen Ländern du planst freizustehen, bietet es sich an, die Schlafbereiche im Fahrzeug selbst zu haben und nicht in Aufstelldächern oder Dachzelten zu schlafen. Ein zügiges Abfahren in nicht sicheren Gegenden könnte dadurch erschwert werden. Zudem wärst du in Gebieten, in denen das Freistehen nicht gern gesehen ist, nicht unauffällig unterwegs.

Vagabundenliebe Remote Arbeiten

Campertyp: Digitale Nomaden (ortsunabhängig arbeiten)
Viele Fahrzeuge haben eine Sitzgelegenheit mit Tisch, die sich auch zu einer Schlafmöglichkeit umbauen lässt. Möchtest du aber die Zeit, wenn deine Kinder noch oder schon schlafen, am Tisch arbeiten oder anderweitig nutzen, sind auch hier wieder ausreichend Festbetten sinnvoller, damit deine Arbeitszeit nicht nur an die Wachzeiten deiner Kids gebunden ist. Zudem ist ein mindestens optisch abtrennbarer Bereich für ungestörtes Arbeiten Gold wert. Aber auch analog Reisende profitieren von einer solchen Aufteilung.

Familie: Je älter deine Kids sind, desto eher wünschen sie sich Rückzugsräume für sich selbst. Plane hier beim Camper Kaufen Schlafplätze ein, die auch als Rückzugsort dienen können, wie z. B. Stockbetten oder andere eigene, abtrennbare Schlafbereiche (auch für dich selbst, wenn du es brauchst!).
Sind deine Kids noch jung, benötigen Einschlafbegleitung oder schlafen noch nicht im eigenen Bett, sind wiederum Doppelbetten hilfreicher.

Camper kaufen: Dein Badezimmer

In vielen kleinen Campern suchst du das Bad vergeblich. Brauchst du nur ein kleines Klo oder womöglich gar keins, weil du "außer Haus" pinkeln gehst? Ist eine Dusche notwendig und wie ist die Entsorgung für Familien am stressfreisten?

Campertyp: Freisteher
Willst du einen möglichst autarken Camper kaufen, zeichnet sich dieser durch Features für die persönliche Hygiene aus, die nicht viele Modelle vom Hersteller aus mitbringen.

  • Eine Trockentrenntoilette (TTT) im Gegensatz zu den (wenn überhaupt) verbauten Chemie-WCs ist eine sinnvolle Anschaffung, wenn du einen Camper kaufst. Für kleine Kids gibt’s auch Kloaufsätze, damit auch alle Geschäfte in die richtigen Kanister gehen. Durch das Trockentrennklo bist du höchstens auf einen Restmüllcontainer angewiesen und musst nicht extra Entsorgungsstationen anfahren, um dein Klo entleeren zu können. Bedenke auch, dass nicht jedes Land mit Entsorgungsstationen gepflastert ist.
  • Viele Familien (auch ich) schwören auf eine Innendusche. Auch wenn manche das für übertrieben halten, ist es als Freisteher & Vanlifer kein verschwendeter Platz.
    Pluspunkt: Wenn der Duschkopf auch durchs Fenster geht (oder es eine extra Außendusche gibt) und man die sich im Matsch wälzenden Kids kurz abduschen kann, bevor sie ins Innere kommen. Gilt natürlich auch für Haustiere.
  • Was du vielleicht nicht vermutet hättest: Ein von der Toilette getrennter oder trennbarer Duschraum ist auch für viele Familien sehr sinnvoll, denn der Duschraum dient gleichzeitig als Trocken- oder Lagerraum (und wird zum Duschen übergangsweise freigeräumt). In einigen Campern ist allerdings beides zusammen verbaut, wobei die Nutzung der Dusche dann oftmals gemieden wird, weil es laut diverser Familien nur schwer möglich ist, den Rest des Raumes beim Duschen trocken zu halten.
  • Große Wassertanks (200l aufwärts ist meine Empfehlung!) sind in diesem Fall äußerst praktisch (und nachrüstbar!). So benötigst du je nach Größe deiner Familie nur 1x pro Woche Wasser, kannst ansonsten autark stehen und bist nicht permanent auf der Suche nach Wasser.

Campertyp: CP-Camper
Reine CP-Camper finden auf Campingplätzen i.d.R. Sanitäranlagen vor.

  • Möchtest du eher Campingplätze anfahren, dann kannst du sehr gut Platz einsparen, indem du auf eine Dusche verzichtest.
  • Auch die Entleerung deines Chemie-Klos ist auf Campingplätzen meist kein Problem.
  • Große Wassertanks sind in diesem Fall nicht nötig, da du auf Campingplätzen meist die Wasserversorgung in der Nähe hast.

Familie:
Hast du ältere Kinder dabei, ist ein eigenes Bad von Vorteil. Kleinen Kids ist es meist egal, wo sie auf's Klo gehen oder duschen, aber sobald deine Kinder größer werden, wird ein eigenes Bad, das nicht mit hunderten Unbekannten geteilt wird, von Bedeutung!
Achte auch darauf, Wechselkanister für deine Toilettenkassette oder deinen Urinkanister dabei zu haben, wenn deine Familie groß ist und du mal keine geeignete Möglichkeit zur Entleerung findest.

Camper kaufen: Deine Küche

Küchen-Fragen und Lifestyle: Kühlschrank notwendig oder reicht eine Kühlbox? Kleine Campingküche oder soll der Hochleistungsmixer mit an Bord?

Campertyp: Vanlifer
Hier unterscheiden sich Vanlifer und klassische Urlauber nun deutlich, denn es geht ans Thema Platz in der Küche!

  • Du bist länger als wenige Wochen unterwegs, wirst du vermutlich nicht ständig auswärts essen. Mit Kindern sowieso meist finanziell nicht immer stemmbar. Was du brauchst, ist mehr Platz für Nahrungsmittel.
    Wie viel Stauraum benötigst du für trockene Vorräte, aber auch für frische Lebensmittel? Familien, die einen doppelten Boden im Wohnmobil bzw. Camper haben, schwören auf diesen extra Stauraum für Essbares.
  • Wie viel Platz kannst du für einen Kühlschrank entbehren? Reicht eine Kühltruhe oder braucht ihr einen großen Kühlschrank? Schaut euch hierzu euer persönliches Essverhalten an. Vegan lebende Familien benötigen häufig weniger Kühlraum, da sie keine Fleisch- und Milchprodukte kühlen müssen.
  • Insbesondere bei großen Familien werden auch größere Mengen an Essen zubereitet, was wiederum ausreichend Arbeitsfläche bedarf. Wie viele Herdplatten und Töpfe benötigst du wirklich?
  • Rechne an dieser Stelle auch vor dem Camper Kaufen deinen Gas- und/oder Strombedarf mit ein und die mögliche Nachrüstung einer leistungsstarken Solaranlage. Hast du Küchengeräte (oder andere elektronische Geräte), die viel Strom schlucken und die auf deine lange Reise mitkommen?

Campertyp: klassische Urlauber
Bist du eher im Sommerurlaub in deinem Camper unterwegs, benötigst du sehr wahrscheinlich keine große Küche. Auf deinem Roadtrip genießt du häufiger das landestypische Essen und isst daher öfters auswärts. Je weniger du im oder am Fahrzeug kochst, desto weniger Energie benötigst du und desto weniger Platz kann deine Küche einnehmen. Auch auf liebgewonnene Küchengeräte wird gerne mal im Urlaub verzichtet.

Familie
Nicht nur der verfügbare Stauraum, auch dein Wasserverbrauch ist ein entscheidender Faktor, wenn es um Platz und die Anzahl deiner Familienmitglieder geht. Für wenige Wochen Reisen kann man mal Trinkwasser in Kanistern oder Flaschen kaufen, aber willst du den Platz wirklich dauerhaft damit vollstellen? Mit einem Wasserfiltersystem oder gar einer kompakten Umkehrosmoseanlage sparst du nicht nur haufenweise Platz in deinem Camper, sondern hast auch eine sehr gute, gleichbleibende Wasserqualität.

Camper kaufen: Dein Wohn- & Arbeitszimmer

Du planst länger unterwegs zu sein - daher nicht immer nur bei sommerlichen, trockenen Temperaturen - und möglicherweise auch von unterwegs zu arbeiten? Dann gibt es folgendes für dich zu bedenken:

  • Wie sind deine Arbeitszeiten? Gibt es eine ruhige Ecke zum Arbeiten? Hierzu bauen einige viele die Fahrerkabine um oder grenzen sie optisch vom Wohnraum ab, z. B. mit einem Vorhand oder einer Schiebetür. Auch das Umbauen der Schlafplätze, wie du oben schon gelesen hast, ist hier ein großer Stressfaktor.
  • Eine große Sitzecke ist insbesondere für Regentage für viele Familien nicht wegdenkbar. Wenn es der Raum zulässt, werden auch Flächen am Boden zur Spielfläche erklärt.

7 Tipps beim Camper kaufen

Tipps

Hier geht es um 7 allgemeine Fahrzeugfeatures, auf die du achten solltest, wenn du für deine Familie einen Camper kaufen willst. Einige Fragen, die beim Camper Kaufen wichtig werden, sind:

  • Wieviel darf ich zuladen?
  • Was wiegt mein Zeug eigentlich?
  • Sollte ich eher ein neueres oder älteres Fahrzeug kaufen?
  • Wie viele Kilometer sind zu viel?
  • Worauf muss ich noch achten?

1. Zuladung

Wie hoch ist die Zuladung bei deinem bevorzugten Fahrzeugtyp? Als langzeitreisende Familie mit zwei Kindern und Hund empfehle ich mindestens 1 Tonne Zuladung. Die Zuladung ist die Differenz des Leergewichts (u.a. inkl. des Möbelausbaus bei Campern und Wohnmobilen und vollen Wassertanks) und dem zulässigen Gesamtgewicht. Beide Kennziffern stehen im Fahrzeugschein.

Nicht selten liegen Camper und Wohnmobile leer schon nur ganz knapp unter ihrem zulässigen Gesamtgewicht und eignen sich daher häufig entweder nicht mehr für Familien, die aus mehr als zwei Menschen bestehen oder nur für kurze Urlaube, in denen man kaum Zeug dabei hat.

Überprüfe vor dem Kauf deines Campers, ob das eingetragene Leergewicht tatsächlich stimmt, denn nicht selten wird bei der Zulassung getrickst und der Möbelausbau kam erst nach der Zulassung rein. Das Fahrzeug wiegt nun deutlich mehr als im Schein steht.

Ein Führerschein wie Klasse C1 oder gar C ist bei der Fahrzeugsuche daher auch von Vorteil, denn gefühlt bestehen 70% der Dinge, die du einladen wirst, aus Kinderkrams. Kleinvieh macht auch Mist!

2. LKW oder So.Kfz Wohnmobil

Kaufst du einen Camper mit LKW-Zulassung, gibt es einiges zu beachten, z. B., dass es eine feste Trennwand zwischen Fahrer- und Wohnkabine gibt. Deine Kinder müssen dann vorne in der Fahrerkabine Platz finden, denn im Laderaum ist die Mitfahrt dann nicht mehr gestattet. Hierfür müsstest du deinen Camper nach dem Kauf erst neu zulassen als Wohnmobil, was wiederum an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist.

3. Stehhöhe

Willst du aufrecht in deinem Wunschfahrzeug stehen können? Hier kommt es wieder sehr auf deinen Reisetyp an: Was man auf kurzen Urlaubsreisen durchaus noch zeitweise verkraften kann, wird auf Langzeitreisen schnell sehr unangenehm!

4. Altes vs. neues Fahrzeug

Alte Fahrzeuge sind unter Familien, die auch mal länger unterwegs sein wollen, sehr gefragt, denn oftmals besitzen sie noch keinen Technik-Schnickschnack, der gerne mal kaputtgeht. Alte Saugdieselmotoren sind - je nach Hersteller - daher äußerst beliebt und langlebig. Laufleistungen von über 200.000 km und mehr können hier noch absolut unproblematisch sein.
Den alten Fahrzeugen gegenüber stehen Bedürfnisse wie geringe Laufleistung der Motoren (bei alten Fahrzeugen mit geringer Laufleistung auf mögliche Standschäden achten!) und keine Probleme in Umweltzonen, die wiederum neuere Fahrzeuge erfüllen. Was ist dir wichtig?

5. Wasserschäden

Kaum ein Fahrzeug ohne gelegentlichen Wassereinbruch. Direkt behandelt, oft kein Problem, doch wenn nicht, kaufst du die Katze im Sack!
Achte daher beim Camper Kaufen auch auf modrigen Geruch ("Kellergeruch") und verfärbte Textilien an der Decke bzw. im Innenraum von z. B. Hängeschränken bei der Fahrzeugbesichtigung. Diese weisen i. d. R. sehr zielsicher auf Schimmel und damit Wasserschäden hin.
Hast du keine so feine Nase, nimm dir definitiv jemanden zur Besichtigung mit, sonst leiden am Ende deine Familienmitglieder an einem Geruch (abgesehen von einem gesundheitlichen Risiko), den du selbst nicht wahrnimmst.

6. Sicherheit

Sind ausreichend 3-Punkt-Gurte vorhanden und gibt es die Möglichkeit, Kindersitze einzubauen? Viele Camper haben leider nicht ausreichend Sicherheitsgurte verbaut, weil sie z. B. nur für zwei Personen konzipiert wurden, obwohl sie deutlich mehr Schlafmöglichkeiten bieten. Oder sie sind so alt, dass noch keine Gurte auf jedem Sitz vom Hersteller verbaut wurden. Es ist daher sinnvoll, vor dem Kauf zu checken, ob es möglich ist, bei deinem Modell Gurte nachzurüsten.

7. Stauraum

Gibt es genügend Stauraum? Hierzu zählen auch Heckgaragen, Seitenklappen und doppelte Böden. Was häufig erst nervt, wenn du bereits in deinen Camper eingezogen bist: Zu wenig Platz für Schuhe. Insbesondere wenn du viele Kinder dabei hast, ist ein fester, praktisch gelegener Platz für Schuhe sinnvoll.

Und dann wurde alles anders: Wenn sich Bedürfnisse und Pläne ändern

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Und dann wurde alles anders: Wenn sich Bedürfnisse und Pläne ändern

Einigen Reisefamilien ist sehr wichtig, dass der Camper mit den Kids gemeinsam wächst und den sich ändernden Bedürfnissen anpasst. Wenn Kinder älter werden, wünschen sie sich oft mehr Rückzugsmöglichkeiten und eigene Bereiche. Ermöglicht dein Camper dir eventuell einen Umbau nach ein paar Jahren? Hier eignet sich natürlich ein wesentlich größeres Fahrzeug besser.

Denn eins berichten alle Reisefamilien: Bedürfnisse (und Pläne) ändern sich ständig.

War es anfangs noch ein möglichst kurzes Fahrzeug, um in jede Parklücke zu passen und jede kleine Seitenstraße und Strandweg nehmen zu können, kann es schon einige Zeit später das Bedürfnis sein, die Betten nicht mehr täglich umbauen zu müssen oder separat, also getrennt vom Wohnraum, arbeiten zu können. Während ich diesen Artikel schreibe, sitze ich übrigens genau deshalb vorne in der Fahrerkabine und habe ein Holzbrett in das Lenkrad unserer alten Mercedes-Benz Dame “Wendy” eingelegt, das mir als Schreibtisch dient.

Vielleicht beginnst du auch mit kurzen Urlauben, träumst aber insgeheim von Langzeitreisen im Camper?

Mach dir also über diesen Punkt ausgiebig Gedanken, denn so kannst du circa einschätzen, wie lange du genau dieses Fahrzeug, das du dir heute aussuchen willst, nutzen kannst.

Wenn du grad noch nicht einschätzen kannst, wie lange und wie viel du dein Fahrzeug wirklich nutzen willst, stell dich darauf ein, dass du dein Fahrzeug möglicherweise nach ein paar Monaten oder Jahren tauschen musst.

Einen neuen Camper kaufen ist natürlich nicht weiter schlimm, denn dafür gibt’s ja campertrader.de, doch hab im Hinterkopf, dass nichts für immer ist.

Du willst mehr?

Wenn du noch mehr Reisetipps suchst, deine Langzeitreise planst oder dabei bist, ein ortsunabhängiges Leben aufzubauen, dann lade ich dich ein, bei mir auf vagabundenliebe.de vorbeizuschauen:

Dort gibt es regelmäßig Neuigkeiten zu den Themen Vanlife mit Kindern, Bildung unterwegs & ortsunabhängiges Arbeiten.

Zusammen mit der Vagabundenpost gibt es immer wieder hilfreiche Checklisten, wertvolle Guides und andere kostenlose Materialien.

Du bist überfordert mit der Reiseplanung für deine Langzeitreise? Hol dir die Checkliste und vergiss nichts!

Du hast Sorge, dass du nicht genügend andere Familien mit Kindern unterwegs triffst? I’ve got you covered: Der Family Travel Guide zeigt dir meine 6 Wege, mit denen wir immer wieder andere Reisefamilien treffen.


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TIPPS UND TRICKS ZUM CAMPER-KAUF

Über den Autor/Autorin

Hanna Hahn Avatar
Hanna
Hanna ist Autorin von zwei Büchern und hilft mit ihrem Blog vagabundenliebe.de freiheitsliebenden Familien wie deiner dabei, ihren eigenen Weg in die Unabhängigkeit zu finden und sie dazu zu inspirieren, ihre Wünsche und Träume anzugehen und nicht länger aufzuschieben.